Tourenprogramm gesamt Sektion
Skitouren im Wildstrubelgebiet
Mit sehr unsicherer Wetterprognose starteten wir unsere Tourentage ab der Gemmi. Vorher hatten wir noch einige Herausforderungen mit Leukerbad zu bewältigen; dort scheint es üblich zu sein, dass der Bus zur Gemmibahn abfährt, während man aus dem Bus von Leuk aussteigt und so fort ... Aber schliesslich liess man auch Margreth auf die Gemmibahn und wir konnten losziehen. Nein, Stopp! Da war noch was: zuerst ein LVS das nicht funktioniert hat, danach eine akrobatische Sturzeinlage, die glücklicherweise keine Verletzung nach sich zog.
Das erste Ziel war das Daubenhorn, das wir bei guten Bedingungen und mit viel weniger Wind als gemeldet, alle glücklich erreichten. Nach der Abfahrt bei unerwartet guten Bedingungen plünderten wir unser beim Aufstieg eingerichtetes Depot und starteten bald den Aufstieg zur Lämmernhütte. Wir nahmen die Normalroute, da der Tag schon warm war und bei der Umgehung der Steilstufe Fischmäuler drohten. Mehr oder weniger entspannt (je nach Skibreite) meisterten wir die Steilstufe und erreichten bald die Hütte. Nach einem unterhaltsamen, aber ziemlich verlogenen Abend (Herr und Frau Meier lassen grüssen) und einer mehr oder weniger gut verbrachten Nacht starteten wir unsere Tour auf den Wildstrubel Mittelgipfel. Es schneite und nach etwas über einer Stunde standen wir im dichten Nebel. Nach einer kurzen Diskussion entschieden wir uns, übungshalber ein Biwak zu bauen. Da wir alle warm haben wollten, schaufelten wir natürlich zu viel, aber wir hatten nach kurzer Zeit zwei ansehnliche Gräben, die wir mit Skis deckten und besprachen, was wir im Ernstfall anders machen müssten. Wir packten zusammen und wollten bis auf den Gletscher weiter aufsteigen. Aber das Wetter besserte sich dermassen, dass wir bei super Bedingungen bis zum sonnigen aber windigen Gipfel hochsteigen, oder besser hochspuren konnten. Die Aussicht auf die Gipfel mit den vom Wind getriebenen Wolkenfetzen und Türmen war dramatisch.
Pulverschnee! In dieser Saison ein seltenes Erlebnis, wir genossen es umso mehr. Unten gab es dann mehr alte Spuren und weniger Neuschnee, eine gute Gelegenheit, an der Sonne noch einmal die Rucksäcke von Essensresten zu befreien. Wieder zurück bei der Lämmernhütte übte eine Gruppe gewissenhaft die Spaltenrettung. Danke für den Einsatz!
Nach einem weniger verlogenen Abend und einer mehrheitlich besseren Nacht stiegen wir wieder auf wenig frischem Neuschnee Richtung Rote Totz Lücke auf und fuhren auf der anderen Seite hinunter. Nach wenigen Metern verschwanden die alten Spuren und mit ihnen jegliche Konturen. Ein Freiwilliger fuhr blind voraus, damit alle anderen dank der Spur den schönen Schnee geniessen konnten. Merci Michu! Danach wurde wieder angefellt und wir spurten die steilen Hänge Richtung Chindbettipass bei mehrheitlich guten Bedingungen. Alle meisterten dies souverän und nach der relativ steilen Abfahrt auf recht harter Unterlage streckten wir unsere Beine zufrieden mit den vergangenen Tagen auf der Sonnenterasse des Restaurants beim Skilift auf der Engstligenalp. Danke den Pommes Spendern Lisa und Roman, dem Seilmuli Ruben für die starke Unterstützung, Michu für die gute Kooperation und allen anderen für das gute Gelingen dieser Tourtage (und natürlich für die gespendeten Getränke!).
Roland
